End of Support

„End Of Support“ von Microsoft-Produkten

Microsoft hat das Ende der Support-Zeit für folgende (und weitere) Produkte auf den 8 April 2014 festgelegt:

  • Office 2003 mit Service Pack 3* (alle Versionen)
  • Windows XP Service Pack 3*
  • Windows Small Business Server 2003
  • Exchange 2003 mit Service Pack 2*

* ältere Versionen werden schon länger nicht mehr unterstützt

Was bedeutet „End Of Support“ bei Microsoft?

Support (dt.: Unterstützung) heisst nicht primär, dass man den Hersteller anrufen kann und dieser unterstützt bei der Lösung von Problemen mit seinen Produkten, sondern der Hersteller unterstützt diese Software bei der Entwicklung neuer Software, die davon abhängt oder damit zusammenarbeiten soll.

Gleiches gilt natürlich sinngemäss für Hersteller von Hardware die diese Software, im speziellen Betriebssysteme wie Windows XP, bei der Entwicklung berücksichtigen und Treiber, Tools etc. dafür entwickeln.

Microsoft hat für den Produktlebenszyklus 2 Phasen definiert (mehr Infos dazu hier):

Mainstream Support

Dieser dauert in der Regel 5 Jahre und bedeutet, dass in dieser Zeit für das Basisprodukt sogenannte Service Packs entwickelt werden. Service Packs beinhalten alle bisherigen Updates, d.h. die Beseitigung von Fehlern, im besonderen auch Sicherheitsrelevante Fehler, als auch neue Funktionen resp. die Erweiterung von bestehenden Funktionen.

Ein Beispiel für die Erweiterung von bestehenden Funktionen ist das Service Pack 2 für Exchange 2003 mit dem die maximale Datenbank-Grösse von 16 auf 72 GB vergrössert wurde.

Extended Support

In dieser, theoretisch ebenfalls 5 Jahre dauernden 2. Produktphase, werden ausschliesslich Fehler behoben. Bei den meisten Produkten wurde diese Support-Phase verlängert. Wichtig: Die Produkte werden in dieser Phase funktional nicht mehr ausgebaut. Auch Kompatibilitätsanpassungen an neuere Produkte werden nicht mehr eingebaut.

Ein Beispiel hierfür ist Office 2003. Bis zum oben erwähnten Datum wird dieses zwar noch mit Updates zur Fehlerbehebung bedient, wobei der Fokus dabei eindeutig auf Sicherheit liegt. Da das Produkt nicht mehr weiterentwickelt wird, wird es von Exchange 2010 nicht mehr unterstützt.

„End Of Support“, kurz EOS bedeutet:

EOS definiert das Ende der zweiten Support-Phase (Extended Support). Danach gibt es keinerlei Updates mehr. Danach bekannt gewordene Sicherheits-Probleme werden nicht mehr behoben. Bei Neuentwicklungen werden diese Produkte nicht mehr berücksichtigt.

Mindestens so wichtig ist auch die Unterstützung von Soft- und Hardware-Herstellern. Auch diese werden die Unterstützung der alten Software einstellen, das heisst:

  • Keine Treiber für EOS Betriebssysteme: Neue Hardware wie z.B. Grafikkarten, Drucker etc. erhalten keine Unterstützung für z.B. Windows XP mehr.
  • Keine Anpassungen in Software für EOS-Betriebssysteme. Ein Beispiel kommt aus dem Haus Microsoft selbst: Der Webbrowser Internet Explorer wird seit der Version 9 nicht mehr für Windows XP angepasst.

Unabhängig von den obigen Beispielen stellen wir bereits heute folgende Kompatibilitätsprobleme wegen mangelnder Nachführung für neue Technologien fest:

  • Exchange Server 2003 mit Service Pack 2: Synchronisationsprobleme mit iOS-Geräten (iPhone, iPad). Geräte mit Android oder Windows Phone sind nicht davon betroffen.
  • Software, die mit der Filesharing Datenbank von Visual FoxPro (EOS 13.01.2015) programmiert wurde, unterstützt die neuen Protokolle von Windows Server 2008/Vista nicht. Es gibt aber die Möglichkeit, die neuen Protokolle zu deaktivieren.

Diese Entwicklung wird in den kommenden Monaten zunehmen.

Kann man EOS Software noch weiter benutzen?

Theoretisch ja, sofern alle Soft- und Hardware diese noch unterstützen.

ABER: Da es keine Updates, und vor allem keine Sicherheitsupdates, mehr geben wird, werden solche Systeme zum Sicherheitsrisiko. Auch eine Antivirensoftware mit aktuellen Signaturdateien ist oft machtlos gegen Sicherheitslücken, zumal bei der Programmierung dieser Software das Thema Sicherheit bei weitem noch nicht die heutige Bedeutung hatte. Alte Software hat deshalb strukturelle Sicherheitsprobleme die nur darauf wartet entdeckt und missbraucht zu werden.

Wir raten deshalb dringendst davon ab. Planen Sie frühzeitig die Ablösung obiger Software. Wir helfen und beraten Sie gerne dabei.